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STANDLAUTSPRECHER
D e f i n i t i v
g u t
Nennen wir das Kind beim Namen: optisch und haptisch macht
K am m er fü r die n ach h in te n s tra h -
le n d en C hassis sow ie die aus E ig en -
entw icklung sta m m e n d en M itteltöner.
U n d das alles findet sich schon bei der
hier getesteten kleinsten V ersion.
D och was ist das für ein Hersteller, der
D inge so anders m acht, u n d den h ie r-
zulande fast niem and kennt? G egründet
1990, verw endete das in M aryland ansäs-
sige U n ternehm en schon für das dam a-
lige M odell BP 10 die bipolare Technik. Im
Laufe der Jahre entwickelte sich die Firm a
in den USA zum M arktführer bei audio-
philen Lautsprechern. M ittlerweile gehö-
ren sie zum Portfolio der D enon/M arantz
-H olding, die sich seit N euestem um die
v ertrieblichen B elange in D eu tsch lan d
küm m ert.
D och w enden w ir uns n u n den klang-
lichen Q ualitäten zu, den n im H örraum
erw artete uns die nächste Ü berraschung.
E rster E indruck: D a w aren K önner am
W erk. Tonal ausgewogen, m it einem klei-
n en T ouch ins W arm e, m usizierten die
sch lan k en Säulen u n erw arte t kraftvoll
d u rch das T estp ro g ram m . D abei zeig-
ten sie sich n icht als gnadenlose Sprinter
bei d er Im p u lsv erarb eitu n g , viel m e h r
als M itfavoriten im 800-M eter-Lauf. Als
sehr praktisch stellte sich bald die A npas-
sungsfähigkeit im Bassbereich heraus -
die allerdings m it dem N achteil erkauft
w ird, dass zusätzliche V erb in d erk ab el
vom (V or-)V erstärker sowie zwei N etz-
kabel A nschluss suchen.
A rt Peppers A ltsaxofon erklang m in i-
m al wolkig, aber in seinen D im ensionen
beim „Red Pepper Blues“ recht glaubw ür-
dig - im m erhin eine A ufnahm e aus dem
Jahr 1957. Die W eavers live m it „Ram blin
Boy“, auch keine ta u fri-
sche, aber klanglich im m er
noch überzeugende A uf-
nahm e, ertönten tatsäch-
lich in ein er H alle u n d
nicht in trockener Studio-
atm osphäre. D er M usical
Fidelity M3si (Test ab Seite
66 in dieser Ausgabe), der
seine Signale v o m Rega
Apollo R (STEREO 3/12)
erhielt, sow ie ein Paket
aus A udioquest-K abeln,
Der Aktiv-Einschub
mit Cinch-Buchse, den
Lautsprecheranschlüssen,
Pegelregler und Netzan-
schluss
die Definitive Technology gegen die Konkurrenz keinen Stich
D ie streich h o lzd ü n n en , ru n d u m m it
B espannstoff überzogenen, knapp einen
M eter h ohen Böxchen lassen E rinnerun-
gen an die 70er-Jahre a u fto m m en . D a
trösten auch die aufgesetzten hochglän-
zenden Deckel oben auf der Box oder die
Ausleger, die ein U m kippen w irkungs-
voll verhindern sollen, n u r begrenzt. Das
D iktat des Rotstifts ist hier deutlich zu
erkennen.
W e r je d o ch u n e rsc h ro c k e n ein en
zw eiten Blick o d er g ar ein en H ö rv e r-
such (zu dem w ir gleich noch kom m en
w erden) wagt, entdeckt auf technischer
Seite einige bem erkensw erte B esonder-
heiten. So strahlen die Chasssis hier nicht
n u r - wie bei der K onkurrenz üblich -
nach vorne ab, vielm ehr findet sich an
der Rückseite noch einm al eine K om bi-
nation aus einem A lum inium -K alotten-
h o chtöner u n d einem M itteltöner, was
eine verbesserte R aum abbildung ebenso
zur Folge haben soll wie eine verbreiterte
Stereobasis, dam it n icht n u r ein H örer
einen optim alen K langeindruck erhält,
sondern auch abseits des „Sweet Spots“
das H örvergnügen ungeschm älert bleibt.
Dieses bipolare A bstrahlprinzip ist nicht
neu, gleichw ohl w egen der zusätzlichen
K osten bei den Chassis sowie des tech-
nisch anspruchsvollen u n d n ich t ganz
einfach zu b eh errsch en d en A ufw ands
bis h in zur W eiche n u r selten zu finden.
D am it nicht genug, gibt es
an der Seite ein von einem
300-
W a tt-C la ss D -V er-
stä rk e r angesteu ertes, im
Pegel regelbares, 20 Z en -
tim ete r großes B asschas-
sis, das zusätzlich U n ter-
stützung von gleich zwei
ebenfalls 20 Z en tim etern
m essenden Passivm em bra-
n en erhält. S treng g en o m -
m en sind das also zwei aktive
Subw oofer, die o rd en tlich
D a m p f m a c h e n k ö n n e n .
N eu h in z u k am en in d er
ak tu ellen M o dellreihe
n e b e n d e r A k tiv ie -
rung des Bassbereichs
a u c h
d ie
se p a ra te
D
efinitiv ist die BP 8040 ST des neu
b ei d en H ä n d le rn zu fin d en d en
am erik an isch en H erstellers d er
A ußenseiter, „The special o n e“, in die-
sem Testfeld.
54 STEREO 10/2014